Wissenswertes über Kunststofffenster
Kunststofffenster gibt es seit 1954. Sie werden oftmals auch als Pvc-Fenster oder Plastik-Fenster bezeichnet. Ihre Hauptbestandteile sind das Glas, die Beschläge und das Profil. Es gibt die verschiedensten Profil-Hersteller, die sehr oft nur das Profil herstellen. Die Fenster selbst werden dann von eigenständigen Firmen gebaut. Das sind dann die Fensterbauer. Nur noch wenige Profilhersteller bauen ihre Kunststofffenster selbst.
Der Werkstoff PVC steht für die Abkürzung Polyvinylchlorid und wurde 1835 vom französischen Ingenieur Henri Victor Regnoult erstmalig synthetisiert. Erst Fritz Klatte hatte 1912 an der Verwendbarkeit und Anwendung von PVC geforscht. Ihm wurde 1913 die Basispatente für PVC erteilt.
Heinz Pasche hatte einen Metallrahmen entwickelt, der wetterfest und unempfindlich sein sollte. Dieser Metallrahmen war bereits für ein Fenster vorgesehen. Allerdings fehlte ihm noch die Außenhülle. 1953 entwickelte er gemeinsam mit der Firma Dynamit Nobel aus Troisdorf das erste Fensterprofil. Dynamit Nobel war zur damaligen Zeit bereits bekannt für seine Entwicklungen im Kunststoffbereich und verfügte außerdem über eine Reihe von Extrudern. Aus dieser Firma ging dann die Firma Trocal aus Troisdorf hervor. Sie brachte 1954 das erste Kunststofffenster auf dem Markt, das in Serie gefertigt wurde. Es wurde damals als Wunder von Troisdorf betitelt.
Für die Herstellung der Fensterprofile werden zur Verbesserung der Schlagzähigkeit noch weitere Stoffe wie Stabilisatoren, Pigmente und Verarbeitungshilfsmittel hinzugefügt. Moderne Kunststofffenster sind mit Pigmenten, Stabilisatoren und anderen Verarbeitungsmittel derart abgemischt, dass sie den geforderten Einflüssen wie Licht und Wetter standhalten und mit Holzfenster auf alle Fälle auf einer Ebene stehen.
In den Anfangszeiten der Kunststofffenster blichen die Farben oftmals aus oder die Oberfläche wurde unansehnlich. Diese Nachteile wurden mittlerweile behoben. Die Oberflächengüte, Farbton und die Licht- und Wetterechtheit ist bei allen Profilen von hohem Standard
Aufbau und verwendete Materialien:
- Fensterprofil aus PVC mit Stahleinlagen und Fensterdichtung
- Verglasung, 2fach oder 3fach, in Verbindung mit den verschiedensten Glasabstandshaltern
- Beschläge, bestehend aus:
- Getriebe mit Nuss
- Schubstangen
- Rollzapfen und Pilzzapfen
- Schließblech
- Ecklager mit Kippschere
Profilhersteller für Kunststofffenster:
- Inoutic Deceunic
- Schüco
- Gealan
- Rehau
- VEKA
- Wicona
- Profine produziert unter anderem unter den Marken:
- Kömmerling
- KBE
- TROCAL
- Aluplast
Wie gut bzw. wie energieeffizient ein Kunststofffenster ist hängt von mehreren Faktoren ab:
- Anzahl der Kammern
- Dicke des Profils
- Glasfalzeinstand
- Dritte Mitteldichtung
- Verwendetes Glas
Ein hoher Qualitätsstandard ist erkennbar durch die Prüfwerten:
- Uf = Wärmedurchgang des Fensterrahmens
- a Wert = Luftdurchlässigkeit der Fensterfugen
- Beanspruchungsgruppen (A, B, C) – Windlast
- Ug = Wärmedurchgang der Iso-Glasscheibe
- Uw = Wärmedurchgang des gesamten Fensterelements. Je niedriger die Zahl, desto besser z.B. Uw 0,8 oder niedriger => erfüllt die Anforderungen für ein Passivhausfenster.